In der heutigen (Arbeits-)Welt, die von stetiger Veränderung, permanenter Erreichbarkeit und diversen anderen Herausforderungen geprägt ist, kann aktive Selbstfürsorge ein Schlüssel zum Wohlbefinden sein und dabei helfen, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.
Selbstfürsorge umfasst verschiedene Bausteine:
Körperliche Gesundheit
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind die Grundpfeiler körperlicher Gesundheit. Diese Elemente steigern das Energieniveau und stärken das Immunsystem und sind somit die Basics der Selbstfürsorge.
Emotionale Gesundheit
Die emotionale Gesundheit ist ebenso wichtig wie die körperliche. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst, um Ihre Emotionen wahrzunehmen, zu spüren und zu verarbeiten. Gerade in helfenden Berufen ist das Arbeitsleben oft von heftigen Emotionen geprägt. Die Bedürfnisse und Gefühle der Klient*innen prägen den Arbeitsalltag der Helfer*innen; hinzu kommen die eigenen Gefühls- und Stressreaktionen. Kollegialer Austausch, Intervision und Supervision können sehr hilfreich sein, um die Belastungen des Arbeitsalltags zu bewältigen. Ebenfalls hilfreich sind die Integration von Elementen wie Journaling, Meditation und Stressbewältigungstechniken, um Gedanken zu ordnen und innere Ruhe zu finden. Die Auseinandersetzung mit Gefühlen als Teil der Selbstfürsorge fördert emotionale Stabilität und Resilienz.
Soziale Beziehungen
Der Kontakt zu Freund*innen oder auch Familienmitgliedern spielt eine zentrale Rolle in unserem Leben. Soziale Unterstützung hilft uns, Herausforderungen besser zu bewältigen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken. Gemeinsame Erlebnisse und der Austausch mit Freund*innen bereichern unser Leben und tragen zu unserem emotionalen Wohlbefinden bei. „Sich Hilfe holen“ stärkt die eigene Resilienz.
Grenzen setzen
„Kannst du mal eben…? Würdest du noch schnell…? Bitte denk dran…“
Das Leben bringt viele Erwartungen und Anforderungen mit sich, manchmal zu viele. Dann ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und persönliche Grenzen zu erkennen und zu wahren. Das bedeutet, auch mal „Nein“ zu sagen und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Indem Sie Ihre Grenzen erkennen und respektieren, schützen Sie Ihre Energie und verhindern Überlastung. Wenn Ihnen das gelingt und Sie wieder auftanken, sind Sie auch wieder in der Lage, sich wichtigen Aufgaben zu widmen oder andere zu unterstützen. Grenzen setzen ist somit ein wichtiger Teil der Selbstfürsorge.
Hobbys und Interessen
Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten – das ist ein wesentlicher Bestandteil der Selbstfürsorge. Hobbys fördern nicht nur Ihre Kreativität, sondern bieten auch eine willkommene Auszeit vom Alltag. Ob Malen, Tanzen, Werkeln, Musizieren oder Sport – das Ausleben Ihrer Interessen trägt zu Ihrem Glück und Ihrer Zufriedenheit bei.
Achtsamkeit
Achtsamkeit und Meditation helfen, im Moment präsent zu sein und Stress abzubauen. Sie fördern ein besseres Bewusstsein für unsere Bedürfnisse und ermöglichen es uns, achtsamer mit uns selbst umzugehen. Durch Achtsamkeit lernen wir, die kleinen Dinge im Leben wahrzunehmen und zu schätzen.
Selbstfürsorge als individuelle Entwicklung
Selbstfürsorge ist ein individueller Prozess, der sich an den eigenen Bedürfnissen orientieren sollte. Es ist wichtig, regelmäßig Zeit für sich selbst einzuplanen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Wie kann Supervision Selbstfürsorge unterstützen?
Supervision kann auf vielfältige Weise zur Selbstfürsorge beitragen.
- Reflexion: Supervision bietet einen Raum, um über eigene Erfahrungen, Gefühle und Herausforderungen nachzudenken. Diese Reflexion kann helfen, Stress abzubauen und ein besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse zu entwickeln.
- Unterstützung: In der Supervision erhält man Unterstützung durch Kolleginnen und Supervisorinnen. Ähnliche Erfahrungen können geteilt werden und „Erfolgsgeheimnisse“ weitergegeben werden. Dies führt zu Verbindung und reduziert das Gefühl, alleine mit unangenehmen Gefühlen, Stress, Herausforderungen und besonderen Belastungen zu sein.
- Ressourcenidentifikation: Supervision kann helfen, persönliche Ressourcen und Bewältigungsstrategien herauszuarbeiten, die zur Selbstfürsorge beitragen. Man lernt, besser mit Belastungen umzugehen.
- Grenzen setzen: Durch die Auseinandersetzung mit eigenen Prioritäten und die Reflexion von Belastungssituationen lernt man, die eigenen Grenzen wahrzunehmen. Sind die eigenen Grenzen deutlich, kann in der Supervision überlegt werden, wie die Grenzen deutlicher gesetzt werden können.
- Stressbewältigung: Supervision kann Techniken zur Stressbewältigung vermitteln, die in der täglichen Arbeit angewendet werden können, um die eigene Gesundheit zu fördern.
- Zielsetzung: In der Supervision können persönliche und berufliche Ziele formuliert werden, die zur Selbstfürsorge beitragen. Das Erreichen dieser Ziele kann das Selbstwertgefühl stärken.
Insgesamt fördert Supervision ein gesundes Arbeitsumfeld und unterstützt Fachkräfte dabei, auf sich selbst zu achten, was letztlich zu einer besseren Arbeits- und Lebensqualität führt.